Das Signum – Die Bedeutung

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Das Logo des Homöopathie Forum e.V.

Oft werden wir nach unserem Logo dem Signum des Forums gefragt. Was bedeutet es? Wo kommt es her?
Hier die Erklärungen von unserem Kollegen Maxim Purkert:
 

Das Signum des Homöopathie Forums

Das Symbol des Homöopathie Forums ist ein in einen Kreis projiziertes Pentagramm. Für Pythagoras von Samos (570 - 497 v. Chr.) war es ein wichtiges Symbol und Ausdruck körperlicher und geistiger Harmonie. Vielleicht hat er es von einer seiner ausgedehnten Reisen mitgebracht, die ihn unter anderem auch nach Babylonien führten. Jedenfalls sind die frühesten Belege des Pentagramms auf babylonischen Tontafeln, aus einer Zeit ca. 1000 v. Chr., entdeckt worden.

Die Bruderschaft der Pythagoräer benutzte es als Erkennungszeichen und zwar genauso wie oben, mit dem griechischen Wort Hygeia, was Gesundheit bedeutet, aber auch für Hygieia, die Göttin der Gesundheit steht.

Die Schnittpunkte der Verbindungslinien zwischen den Spitzen des Fünfecks ergeben eine Teilung, die der sectio aurea, dem Goldenen Schnitt entspricht. Das Pentagramm ist völlig nach dem Goldenen Schnitt konstruiert und damit auch ein Beispiel kosmischer Harmonie. Im Inneren ergibt sich ein regelmäßiges Fünfeck, ein Pentagon, bei dem alle Seiten gleich lang und alle Innenwinkel gleich groß sind.

Die alten Griechen bezeichneten das Pentagramm auch als Pentalpha, weil die fünf (pente) Spitzen, als gleichschenkelige Dreiecke dem Alpha des griechischen Alphabets entsprechen.

 

In der belebten Natur ist die Fünf und somit das Pentagramm ein häufiges Bildeprinzip. Am schönsten zu beobachten an der Wildrose, deren Blütenblätter ein Pentagramm bilden. Bei den Zuchtformen der Rose ist es noch an den Kelchblättern zu erkennen.

Schneidet man einen Apfel (der auch ein Rosengewächs ist) mitten durch, so offenbart sich uns das Pentagramm, in der Form des Kerngehäuses.

 

Astronomisch betrachtet entsteht das Pentagramm urbildlich aus einer Beziehung von Venus, Sonne und Erde. Die Venus bildet auf ihrem Weg durch den Zodiak fünf Konjunktionen mit der Sonne, die von der Erde aus betrachtet, als kosmisches Himmelssymbol ein Pentagramm bilden.

Die Fünf als die Zahl des Menschen, hat am anschaulichsten Agrippa von Nettesheim dargestellt, mit seiner Projektion des Menschen in das Pentagramm, wie er dasteht, mit ausgebreiteten Armen, bereit das All zu umfangen. Die Fünfzahl hat viele Entsprechungen im menschlichen Organismus: die fünf Körperenden, die fünf Sinne, fünf Finger an jeder Hand und entsprechend die Zehen. (Abb.1 Agrippa von Nettesheim: „De occulta Philosophia Libri Tres“, Colonia 1533, Liber Secundus Cap. XXVII)

 

Der Fünf entspricht unter den Planeten dem Merkur oder Hermes der griechischen Mythologie. Er, der Götterbote ist Mittler und Vermittler zwischen oben und unten, zwischen Himmel und Erde. Er ist auch der Seelenbegleiter, der mittels der Kraft seines Caduceus (des Stabes mit den zwei, sich gegenläufig nach oben windenden Schlangen) die Seelen aus dem Verlies der Materie befreit.

Den fünf Enden des Pentagramms lassen sich die vier Grundelemte zuordnen, über denen ordnend und verbindend das Geistige steht. (Abb. 2 Geist, Luft (oben links), Wasser (o. rechts), Erde (unten li.) und Feuer (unten re.))

Das Pentagramm ist ein sehr komplexes und durch die drei Jahrtausende seiner Verwendung sehr unterschiedlich genutztes Symbol mit tiefem Sinngehalt. Interessant für uns als Homöopathen ist vielleicht noch folgendes: Durch das Pentagramm entdeckten die Pythagoreer das Prinzip der irrationalen Zahlen. Denn Pythagoras war ursprünglich der Überzeugung gewesen, dass sich alles in der Welt durch ganze Zahlen und ihr Verhältnis (d.h. durch rationale Zahlen) beschreiben lässt. Durch die Teilung der Seitenlängen des Pentagramms und die Entdeckung des Goldenen Schnittes, ist gerade dieses Symbol der Harmonie und Ebenmäßigkeit, zum Ausdruck dessen geworden, was sich nicht in die bisher bekannten Verhältnisse eingliedern ließ. Ist es nicht oft auch bei der Suche nach dem Similimum gerade das Irrationale, das aus dem übrigen logischen Gefüge der Symptome herausfällt, was uns zum Heilmittel führt?

Hygieia ist die Göttin der Gesundheit des alten Griechenlands und Tochter des Asklepios. Hier sind sie zusammen auf diesem alten Kupferstich von Raffaello Morghen abgebildet. (Abb. rechts)

Hygieia hatte ein besonderes Verhältnis zu Schlangen und den Schlangenkräften. Man sieht sie meist mit einer Schale in der Hand abgebildet, aus der sie eine Schlange trinken lässt oder sie füttert die Schlange mit der Hand. Übertragen könnte man sagen, es ist die Gesundheit, die die Schlangenkräfte nährt. Der kleine Gnom, links von Asklepios auf obiger Abbildung, ist Telesphoros, der am Ende einer Krankheit die Genesung bringt.

Zusammengefasst lässt sich das Zeichen des Homöopathie Forums, im Sinne der alten Pythagoreer, mit Fug und Recht als Signum Sanitas, als Symbol der Gesundheit auffassen.

Literatur beim Verfasser
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