Inspiration, Austausch, Aufbruch – unser Kongress im Rückblick

Zwei Tage voller Herz, Wissen und Gemeinschaft

Die Vorbereitungen liefen auf Hochtouren – die Spannung stieg, die letzten Details wurden abgestimmt. Im Hintergrund liefen die Fäden bei unseren Kolleginnen Susanne Staib, Christine Heindel und Bea Eckhoff aus der Geschäftsstelle zusammen. Mit großem Engagement und einem guten Blick für das Organisatorische sorgten sie dafür, dass alles zur richtigen Zeit am richtigen Ort war.

Dann war es endlich so weit, der Fachkongress konnte beginnen. Anlässlich des 35-jährigen Bestehen des Homöopathie Forums sollte es eine besondere Veranstaltung werden.

In den Monaten davor hatten meine Vorstandskolleginnen Susanne Schnittger, Melanie Brühl-Schobert und ich viele intensive Gespräche geführt. Wir wollten etwas Besonderes schaffen. Etwas, das verbindet. Etwas, das berührt. Uns war schnell klar: Diese Veranstaltung sollte mehr sein als nur ein Fachkongress – er sollte ein gemeinsames Zeichen für die Zukunft der Homöopathie sein.

Ein Zeichen der Wertschätzung für all jene, die unser Forum mit so viel Hingabe aufgebaut haben und zugleich ein Schritt nach vorn, mit frischen Ideen und dem Blick auf eine offene, lebendige und erfolgreiche Zukunft der Homöopathie.

So entstand die Idee, das Wochenende mit einem facettenreichen Programm zu füllen: mit Beiträgen der Gründungsmitglieder, die unsere Geschichte lebendig werden ließen, und mit inspirierenden Redner:innen, die mit frischen Gedanken und mutigen Perspektiven neue Wege aufzeigten. Die zahlreichen, durchweg positiven Reaktionen während und nach dem Kongress haben uns gezeigt, dass genau diese Mischung gut ankam – sie hat berührt, motiviert und den Geist des Forums auf besondere Weise zum Leuchten gebracht.

Von den Anfängen bis heute – das Forum in Bewegung

Der Kongress startete mit einem Zitat von James T. Kent: »Wenn ihr die Homöopathie liebt, liebt sie euch zurück, so groß ist ihre Güte«.
 

 

Nach dem Grußwort des zweiten Bürgermeisters von Gauting Herr Dr. Jürgen Sklarek, sprach Anne Schadde, Gründungsmitglied und Vorständin der ersten Stunde, über die Anfänge des Forums, die Leidenschaft, die Kraft und die besondere Energie, die die Gründungsmitglieder damals getragen hat. Dabei stellte sie eine Frage, die weit über diesen Moment hinausreichte und viele von uns noch lange bewegte: „In welcher Zeitqualität leben wir heute?“
 


Danach erzählte Hannes Vielberth in gewohnt unterhaltsamer Weise Anekdoten aus den Anfängen des Forums.

Regina Mössner stellt anschließend die wunderbare und wichtige Initiative Homöopathie in Aktion vor, die ihren Anfang unter dem Dach des Forums nahm. Sie appellierte an Kolleginnen und Kollegen sich hier zu engagieren.

Nach dem bewegenden Vortrag über HIA nahm Eva Kolbinger uns mit auf eine Reise durch 35 Jahre Homöopathie Zeitschrift. Dazu passend stellten Sabine Jeromin und Susanne Schnittger am Sonntag die KI-unterstützte Auswertung der Homöopathie Zeitschrift vor. Ein spannendes Thema das uns in die Zukunft begleiten wird.
 


Kurz vor dem nächsten Programmpunkt gab es eine charmante Überraschung: Helmut Schnellrieder und Stefan Reis vom VKHD überbrachten dem Homöopathie Forum dem Forum seine Glückwünsche, auch im „Auftrag” von C.M. Boger. Und das stilecht mit einer originalgetreuen Nachbildung jenes Blumenbuketts, das er auf seinem bekannten Portrait in der Hand hält.

 


Stefan Reis, Heilpraktiker und Vorstand Öffentlichkeitsarbeit im VKHD machte im Anschluss in seinem Vortrag deutlich: Wir Homöopath:innen dürfen mit Überzeugung und Selbstbewusstsein zu unserer Heilweise stehen. Denn es gibt gute Gründe, sie zu vertreten – durch Erfahrungen, Argumente und fundierte Studien belegt. Wir Homöopathinnen und Homöopathen dürfen uns aufrichten und sagen: Ja, ich bin stolz, Homöopath:in zu sein. 

Beim VKHD gibt es derzeit eine besondere Mitmach-Aktion: Wer möchte, kann sich in einem T-Shirt mit der Aufschrift „Ich bin Homöopath/Homöopathin“ fotografieren lassen. Die entstandenen Bilder werden später zu einer großen Collage zusammengefügt. In unserer Foto-Galerie sind einige dieser Bilder zu sehen.


Zwischen Heilpflanzen, Q-Potenzen und gelebtem Engagement
Nach dem Mittagessen stießen zwei Fachvorträge und ein Vortrag zu den Homöopathie Laienverbänden auf großes Interesse im Publikum.

Den Auftakt machte Dr. Heiko Hentrich, Chefbotaniker der DHU, mit einem Einblick in den Heilpflanzengarten des Unternehmens. Dabei wurde schnell deutlich, wie viel Handarbeit, Sorgfalt und Liebe zum Detail in den Anbau und die Herstellung der Ausgangsstoffe fließt. Immer wieder war im Publikum leises Staunen zu hören – viele waren überrascht, wie viel persönliches Engagement tatsächlich hinter den homöopathischen Arzneimitteln der DHU steht. (Verlinkung zum Exkurs DHU)

Im Anschluss daran widmete sich Andreas Hundseder, langjähriger Dozent der Akademie, den Q-Potenzen. Selbst erfahrene Kolleg:innen konnten hier noch einmal dazulernen und Impulse für ihre Arbeit mitnehmen.

Mario Hopp, Präsident der Hahnemannia, dem Dachverband der Laienvereine gab uns einen eindrucksvollen Überblick über die Bedeutung der Vereine – ein wertvolles Fundament, das unsere Arbeit seit jeher durch gute wie schwierige Zeiten hinweg trägt und stärkt.
 


Was der Nachwuchs zu berichten hat
Ein besonderer Moment war der Auftritt dreier Studentinnen der Homöopathie-Ausbildung an der Akademie. Mit viel Offenheit und spürbarer Begeisterung teilten sie ihre Eindrücke und Erfahrungen aus der Ausbildungszeit – und ließen das Publikum an ihrer Motivation und ihrem frischen Blick auf die Homöopathie teilhaben. Es war berührend zu sehen, wie sehr sie für diesen Weg brennen. Ihre Beiträge machten deutlich: Die nächste Generation ist bereit, Verantwortung zu übernehmen und die Homöopathie mit Herz und Verstand weiterzutragen. Das macht Hoffnung – und zeigt, dass unsere gemeinsame Arbeit Früchte trägt.
 

Homöopathie – quo vadis? Die Podiumsdiskussion
Ein gelungener Abschluss des ersten Kongresstages war zweifellos die Podiumsdiskussion zur Zukunft der Homöopathie. Souverän moderiert von Dr. Gabriele Mecklenbrauck – Physikerin, Heilpraktikerin und Homöopathin – kamen Vertreter:innen aus Praxis, Klinik, Forschung, Verbänden und Politik zu Wort. Die Podiumsdiskussion machte dabei eines unmissverständlich deutlich: Die Zukunft der Homöopathie kann nur im Miteinander gelingen.


Statt Gräben zwischen Berufsgruppen weiter zu vertiefen, braucht es Zusammenarbeit, gegenseitige Wertschätzung und einen klaren Blick auf das Gemeinsame.

Beispielsweise brachte Robert Schmidt Chefarzt im KfN München die Idee eines großen, gemeinschaftlichen Kongresses ins Spiel, um Austausch und Vernetzung zu stärken. Dr. Goppel ermutigte ausdrücklich zu mehr politischem Engagement aus den eigenen Reihen – denn nur wer sichtbar ist, kann mitgestalten.


Marwin Zander brachte die Perspektive der jüngeren Generation ins Spiel und betonte, wie zentral eine moderne, digital vernetzte Kommunikation für die Sichtbarkeit der Homöopathie heute ist. Seine Impulse zur aktiven Präsenz in sozialen Medien trafen bei vielen einen Nerv – und machten Mut, neue Wege zu gehen. Übrigens widmete er dem Kongress gleich drei Folgen in seinem Homöopathie-Podcast. (Podcast Link)

Einigkeit herrschte schließlich auch in einem weiteren Punkt: Wer homöopathisch arbeitet, darf dazu stehen – mit Fachwissen, Überzeugung und Haltung. Sich als homöopathisch arbeitende:r Therapeut:in mit Selbstbewusstsein und Stolz zu positionieren, war ein Appell, der deutlich und kraftvoll im Raum stand – und sicherlich noch lange nachwirken wird.

Der Kongresstag fand seinen Ausklang in herzlicher Atmosphäre – mit einem kleinen Sektempfang, einem kurzen, liebevollen Trinkspruch und vielen guten Gesprächen. Noch lange saßen Teilnehmer:innen beisammen, lachten, tauschten sich aus und feierten gemeinsam – ein schöner Abschluss eines bewegenden Tages.
 

Zwischen Empirie und Erfahrung – Homöopathie im wissenschaftlichen Diskurs
Mit ihrem Vortrag eröffnete Dr. Michal Yakir den wissenschaftlichen Teil des Kongresses am Sonntag – und berührte dabei weit mehr als nur den Verstand. Die international anerkannte Homöopathin nahm das Publikum mit auf eine ebenso fundierte wie faszinierende Reise durch die Erdgeschichte und ihre Arbeit zur Pflanzensystematik. Besonders eindrucksvoll waren die Einblicke in ihre aktuelle Forschung zu den Moosen – ein bislang kaum beachteter Bereich, dem sie mit großer Sorgfalt und feinem Gespür nachgeht. Es war spürbar: Hier spricht jemand, der mit ganzem Herzen und tiefem Wissen forscht. Dr. Yakir gelang es, Naturwissenschaft und homöopathisches Denken so lebendig miteinander zu verweben, dass viele Zuhörer:innen nicht nur fachlich inspiriert, sondern auch innerlich bewegt aus diesem Vortrag gingen.


Zwei Fragen von Frau Yakir haben mich besonders bewegt. Wird unser heutiges Zeitalter vielleicht einmal als eine Vorstufe für die nächste Entwicklungsstufe der Erde stehen? Werden die Wesen, die nach uns kommen, eines Tages auf unsere Zeit zurückschauen und sagen: Das waren die, die vor uns gegangen sind – die den Weg bereitet haben? Eine berührende Vorstellung, die mich spüren lässt, dass auch unser Tun Teil eines größeren Ganzen ist und wir sorgfältiger mit unserer Erde umgehen sollten. Frau Yakir erinnerte eindringlich daran, dass viele Krankheiten ihren Ursprung im Verlust unserer Verbindung zur Natur haben – einem Abstand, der uns aus dem Gleichgewicht bringt.

Anschließend zeigte Prof. Dr. Stefan Baumgartner in seinem Vortrag, dass es zur Homöopathie eine stabile und ernstzunehmende Forschungslage gibt. Mit großer Klarheit, fachlicher Tiefe und einem Gespür dafür, komplexe Inhalte verständlich zu vermitteln, präsentierte er ausgewählte Studien aus über 35 Jahren Forschung – wissenschaftlich belastbar und differenziert. Auch für Nicht-Physiker war der Vortrag gut nachvollziehbar. Es wurde deutlich: Forschung auf hohem Niveau ist möglich – und längst gelebte Realität.

Mit dem Vortrag zur KI-unterstützten Auswertung der Homöopathie Zeitschrift fand der Kongress seinen offiziellen Abschluss. Am Ende richteten die Vorständinnen noch persönliche Worte an alle Teilnehmenden, Mitwirkenden und Unterstützer:innen – Worte voller Dankbarkeit und Verbundenheit. Der herzliche Applaus und Tränen der Rührung auf der Bühne machten spürbar, wie sehr dieser Augenblick bewegte. Dieser Kongress war mehr als nur eine Fachveranstaltung. Es war ein intensives Miteinander – mit Momenten, die lange bleiben werden. 

Mein persönliches Fazit
Zwei Tage voller Austausch, Inspiration und Begegnungen sind vergangen – und ich glaube, die Teilnehmer:innen sind alle ein Stück reicher nach Hause gegangen. Wir haben viel gehört, viel gedacht, gestaunt – und gespürt, wie lebendig unsere gemeinsame Arbeit ist.

Für mich wurde wieder einmal spürbar, wie wichtig es ist, sich zu begegnen – im kollegialen und freundschaftlichen Austausch, im offenen Miteinander auf Augenhöhe und über Berufsgrenzen hinweg.


Die Atmosphäre war geprägt von Herzlichkeit, Nähe und echter Verbundenheit. Es wurde gelacht, diskutiert, sich umarmt – und man merkte: Diese Gemeinschaft trägt. In einer Zeit, in der die Homöopathie stark unter Druck steht, war dieses Gefühl des Zusammenhalts für mich besonders wertvoll.

Als kleines Dankeschön erhielten alle Rednerinnen ein persönliches Präsent: Caren Lesser, langjähriges Mitglied im Forum, Homöopathin und Imkerin, hatte für jeden Vortragenden ein Glas ihres selbstgemachten Honigs vorbereitet. Eine sehr schöne und persönliche Spende – herzlichen Dank dafür, liebe Caren!

Es wurde deutlich: Der Weg kann nur ein gemeinsamer sein – im gegenseitigen Vertrauen, mit Offenheit und dem Mut, für sich und die Homöopathie-Familie einzustehen. Ich kann nur sagen: Danke an alle Helfer:innen, Teilnehmer:innen und Unterstützer:innen, die dabei waren – mit Kopf, Herz und Neugier. Ihr alle habt diesen Kongress zu einem echten Highlight gemacht.

Einen ausführlichen Artikel zum Kongress finden Sie auch in der HZ 02/25

 

Herzlichen Dank an unsere Unterstützer und Aussteller: