Exkurs zur DHU
Exkursion zur DHU nach Karlsruhe
Exklusiv für unsere Mitglieder hatte Susanne Schnittger zusammen mit Frau Falkenhorst von der Deutschen Homöopathie Union (DHU) einen 2-tägigen Ausflug nach Karlsruhe organisiert. Am 6. Mai um 9 Uhr in der Früh ging es los. Mit dem Bus fuhren wir zunächst zur TerraMedica® nach Staffort in der Nähe von Karlsruhe, dem Anbauort der Arzneipflanzen, die den Rohstoff für die pflanzlichen Homöopathika liefern. Viele der Teilnehmer*innen waren seinerzeit selbst Student*innen der Homöopathie Akademie Gauting. So hatte die Stimmung im Bus den Charme einer Klassenfahrt.
Wir kamen gegen 14 Uhr an und wurden vom DHU-Team sehr herzlich begrüßt. Nach einem kleinen Imbiss erwarteten uns eine Reihe interessanter und informativer Vorträge.So gab uns beispielsweise der Chef-Botaniker der DHU einen detaillierten Überblick über den ökologisch zertifizierten Anbau der Arzneipflanzen.
Wir erfuhren, wie mit Schädlingen und Krankheiten der Pflanzen umgegangen und die Ernte durchgeführt wird. Durch den Verzicht auf Spritzmittel müssen viele Arbeitsschritte wie Beikraut jäten und Einsammeln von Schnecken manuell erledigt werden. Die Bezeichnung „Beikraut“ statt Unkraut hat mir gut gefallen. Es sagt sehr viel darüber aus, wie respektvoll hier mit der Natur umgegangen wird.
Je nach Saison wird geerntet. Dabei gibt es einen „Tag des Mittels“, das bedeutet an diesem Tag wird nur eine Pflanzensorte geerntet und frisch verarbeitet, sofern es sich nicht um einen Rohstoff handelt, der später im getrockneten Zustand verarbeitet werden soll. Besonders beeindruckend: Die Rhus Toxicodendron Ernte, die in Schutzanzügen mit Helm erfolgen muss, aufgrund des hohen Anteils an giftigen Substanzen in der Pflanze.
Nach den verschiedenen Vorträgen ging es dann ins Freiland. Es war spannend bekannte Mittel wie Lycopodium oder Carduus Marianus in natura zu sehen. Oft kennt man zwar den Namen der Pflanze, hat jedoch kein Bild dazu vor Augen.
Auf dem Gelände selbst gibt es neben den Anbauflächen Hecken und viele Unterschlupfmöglichkeiten für Insekten und kleine Tiere. Im angelegten Teich finden sich eine Vielzahl von Amphibien. Sogar ein Reiher hat hier sein Refugium. Die Mitarbeiter der TerraMedica® stehen aufgrund der besonderen Artenvielfalt im häufigen Austausch mit Naturschutzorganisationen wie dem NABU.
Bemerkenswert auch die verschiedenen Areale, wie der Schattengarten, der mit Netzen überdacht die Pflanzen vor der Sonne schützt oder die Gewächshäuser, in denen die Anzucht stattfindet, oder Pflanzen wachsen, die ein wärmeres Klima benötigen.
Interessant war auch der Umstand, dass die Mitarbeiter der DHU ganzjährig beschäftigt sind und nicht wie in anderen Anbauunternehmen nach der Saison gekündigt werden. In der Wintersaison werden Arbeiten verrichtet, für die während der Hauptsaison keine Zeit ist, wie das Verarbeiten von getrockneten Rohstoffen.
Nach diesem spannenden Tag fanden sich die Teilnehmer*innen abends im Hotel zu interessanten Gesprächen und Networking, bei dem ein oder anderen Getränk zusammen. Gabi Bengler sorgte mit ihrer einzigartigen Art für Unterhaltung und erzählte homöopathische Witze.
Am nächsten Tag fuhren wir zur Produktionsstätte der DHU nach Karlsruhe. Ich hatte mir im Vorfeld eine riesige Produktionsstätte mit Fließbändern etc. vorgestellt und wurde eines Besseren belehrt. Auch hier wird überwiegend in Handarbeit produziert, in einem sterilen Umfeld, unter wissenschaftlich kontrollierten Bedingungen. Schnell wurde klar, dass jede Ausgangssubstanz der besonderen Behandlung bedarf und alle Mitarbeiter sich darauf einstellen. So werden beispielsweise Blätter von Hand gezupft, oder Rinde mit dem Sparschäler abgeschält.
Computergesteuerte Hilfsmittel, wie Pipetten oder Waagen kommen dann zum Einsatz, wenn Präzision gefragt ist. Sie sorgen beispielsweise dafür, dass immer die gleiche Menge an Ausgangsstoff auf die arzneilosen Globuli kommen.
Zum Abschluss dieser beiden Tage, bekamen wir eine kleine Einführung in die Geschichte des Unternehmens und ein stückweit auch in die der Homöopathie selbst. In der umfangreichen Bibliothek der DHU fanden sich die Werke der großen Homöopathen und auch zeitgenössische Schriften, wie die Homöopathie Zeitschrift, dessen Herausgeber das Forum ist.
Alles in allem waren es zwei interessante Tage voller Informationen und Einblicke in die Produktion der Mittel, die so wunderbar auf unsere Patienten wirken. Ich fand es sehr schön, dass wir als Gruppe sehr herzlich empfangen wurden und willkommen waren. Die Transparenz und offene, fast familiäre Atmosphäre, mit der wir das Unternehmen kennenlernen durften, hat mich sehr beeindruckt.
Der Besuch der DHU hat für mich mit meinen persönlichen und in der Öffentlichkeit vorherrschenden Vorurteilen aufgeräumt und ich sehe das Unternehmen jetzt mit anderen Augen. Allerdings ist es nicht allein dieser Umstand, der die zwei Tage so fabelhaft werden ließ. Vor allem die interessanten Gespräche, die lustigen Begebenheiten, die Gemeinschaft und die Kontakte, die ich zu meinen Kolleg*innen knüpfen konnte, machten diesen Ausflug zu etwas Besonderem.
Vielen Dank dafür.
Manuela Schmidt-Manz
Vorständin Offentlichkeitsarbeit und Verein
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